Wir freuen uns, dass Sie sich für einen unserer Schützlinge interessieren!
Bevor Sie sich endgültig für die Adoption eines Hundes entscheiden bedenken Sie bitte,
dass Sie für viele Jahre einen Begleiter haben, der seinen festen Platz in der Familie hat,
Zeit, Geduld und Verständnis braucht und für den Sie sein Leben lang die Verantwortung übernehmen.
Folgende Fragen sollten deshalb vorab geklärt sein:
- sind alle Familienmitglieder mit dem Hund einverstanden?
- haben Familienmitglieder eine Tierhaarallergie?
- erlaubt Ihr Vermieter eine Hundehaltung?
- sind die Kosten für Futter, Tierarzt, Versicherung und Hundesteuer abgedeckt?
- wo bleibt der Hund bei längerer Abwesenheit oder Urlaub?
- haben Sie ausreichend Zeit für einen Hund?
- können Sie, vor allem in den ersten Wochen, genug Geduld und Verständnis für den Hund aufbringen?
Haben Sie sich für einen unserer Hunde entschieden, füllen sie bitte den Adoptionsantrag aus und wir setzen uns dann mit Ihnen in Verbindung.
Bei diesem Telefonat lassen sich bereits viele Fragen beiderseits klären und wenn die Voraussetzungen einer Vermittlung gegeben sind, vereinbaren wir mit Ihnen einen Vorbesuch.
Dieser Vorbesuch wird durch eine Person unseres Vereins oder eines anderen Tierschutzvereins durchgeführt. Hierbei geht es darum, Sie einfach mal persönlich kennen zu lernen und zu sehen, wie der Hund bei Ihnen leben würde. Sicher haben Sie Verständnis dafür, dass uns viel daran liegt, für unsere Schützlinge ein passendes zu Hause finden.
Ist der Besuch positiv ausgefallen, wird mit Ihnen ein Schutzvertrag abgeschlossen.
Ein Schutzvertrag regelt alle wesentlichen Punkte, die sich auf die Haltung des Hundes beziehen.
Sind die Formalitäten erledigt, holen wir Ihr neues Familienmitglied ab oder lassen es durch das Transportunternehmen Corda Viventis einreisen.
Die Höhe der Schutzgebühr beträgt für jeden Hund 450,00 Euro.
Unsere Fahrten organisieren wir nach Bedarf.
Für die schweizer Adoptanten bieten wir die Treffpunkte Como, Weil am Rhein oder Rheinfelden für die Übergabe der Hunde an. Die Übergabe in der Schweiz selber ist aus organisatorisch, rechtlichen Gründen nicht machbar.
Die Treffpunkte in Deutschland hängen von Tour und Heimatort der Fahrer/innen ab. Wir versuchen immer die kürzeste Fahrtzeit für Sie und die Hunde zu finden.
Sie werden von uns so früh wie möglich über den Reisetermin und den Übergabeort Ihres Hundes informiert.
Ein Hund aus dem Tierschutz
Über die Vorgeschichte unserer Hunde wissen wir meistens nur wenig,
soweit wir aber Informationen haben, geben wir diese an Sie weiter.
Die Hunde in unserer Vermittlung waren bisher im ‚Canile‘ Menschen und Artgenossen
gegenüber unproblematisch; durch die Rudelhaltung sind sie das Zusammenleben mit
anderen Hunden gewohnt.
Ob der Hund Katzen akzeptiert, können wir Ihnen, in den meisten Fällen, im Vorfeld mitteilen.
Trotzdem sollten Sie beachten, dass der Transport und die neue Umgebung den Hund
verunsichern können und er einige Tage braucht, um sich an die neue Situation,
an Sie und eventuell an andere Tiere im neuen zu Hause zu gewöhnen.
Bitte geben Sie ihm die nötige Zeit und haben Sie Geduld.
Unsere Hunde sind bei Ausreise geimpft, gechipt und haben einen einen EU- Heimtierausweis.
Über uns bekannte Krankheiten haben wir Sie vor der Adoption informiert.
Spätestens 10 Tage nach Ankunft Ihres Hundes, müssen Sie mit ihm zum Tierarzt und die Tierärztliche Bescheinigung ausfüllen und uns zukommen lassen (diese bekommen Sie mit dem Schutzvertrag zugeschickt). Da dies eine Auflage unseres Veterinäramtes ist, ist dieser Schritt auch unumgänglich. Wir bitten daher um Ihr Verständnis.
Wir sind auch nach der Adoption weiterhin bei Fragen oder Problemen für Sie da und freuen uns, wenn wir hin und wieder ein paar Bilder und eine kleine Rückmeldung unserer ‘Ehemaligen’ bekommen.
Infos zu Mittelmeerkrankheiten
Was sind Mittelmeerkrankheiten (MMK)?
Zu den Mittelmeerkrankheiten zählen Leishmaniose, Filarien, Babesiose und Ehrlichiose,
wobei die Babesiose und die Ehrlichiose mittlerweile auch schon in der Schweiz, in Österreich
und in Deutschland Einzug gehalten haben.
Unsere Hunde werden vor der Ausreise einem MMK-Test unterzogen und sie bekommen die
Laborergebnisse mit auf die Reise.
Da sich der Hund in der Zeit zwischen Blutentnahme und dem Testergebnis, so wie auf der Reise
in sein neues zu Hause weiterhin infizieren könnte, raten wir zu einem nochmaligen Bluttest auf Mittelmeerkrankheiten nach ca. 6 Monaten und spätestens vor der Wiederholungsimpfung.
Eine unbehandelte MMK kann durch die erneute Impfung verstärkter ausbrechen.
Leishmaniose
Die Leishmanien werden durch den Stich der Sandmücke (Phlebotomus) übertragen.
Sandmücken sind mittlerweile auch schon in einigen Gebieten Deutschlands
nachgewiesen worden.
Über das Blut verbreiten sich die Leishmanien in weitere Organe (Milz, Leber, Knochenmark).
Krankheitszeichen können nach Wochen, Monaten oder sogar Jahren auftreten und können
sich durch Hautrötungen oder Geschwüre die schlecht oder gar nicht heilen, Nasenbluten,
anhaltendem Durchfall und allgemeiner Abgeschlagenheit äußern. Weitere Anzeichen können extremes Krallenwachstum, „Brillenbildung“ um die Augen und eine enorme Schuppenbildung
am ganzen Körper sein.
Hier sind dringend eine Vorstellung des Hundes bei einem Tierarzt und ein Bluttest nötig.
Eine typische Symptomatik die ausschließlich auf Leishmaniose deutet gibt es allerdings nicht.
Durch eine rechtzeitige Behandlung mit Medikamenten kann der Hund ein normales
unbeschwertes Leben führen.
Eine unbehandelte Leishmaniose führt zu schweren Organschäden.
Dirofilariose (Herzwurmerkrankung)
Herzwürmer werden durch große Stechmücken, manchmal aber auch durch Flöhe und Zecken
übertragen. Die Larven der Filarien wandern durch die Blutbahn bis zum Herzen und können
die Blutbahnen verstopfen. Die Würmer siedeln sich meistens in der rechten Herzkammer und
in den zur Lunge führenden Arterien an. Atemnot, Gewichtsverlust und chronischer Husten sind
typische Symptome. Es kommt zu Einschränkungen der Herzfunktion.
Auch hier ist zur Diagnose ein Bluttest erforderlich.
Behandlungen mit Spot – On – Präparaten (Stronghold) haben sich hier als effektiv erwiesen.
Babesiose
Babesiose wird durch eine bestimmte Zeckenart (Rhipicephalus und Dermacentor) übertragen,
die mittlerweile schon in großen Teilen Europas (auch in Süddeutschland) heimisch ist.
Die Erreger befallen die roten Blutkörperchen und zerstören sie. Die Symptome sind sehr
unterschiedlich und deshalb für Tierärzte schwer zu diagnostizieren.
Einige Symptome sind:
stark beeinträchtigtes Allgemeinbefinden, Apathie, Mattigkeit, Fieber, blasse Schleimhäute,
Lähmungen, Bewegungsstörungen, Milz- Leberwerte nicht im Normbereich, abmagern.
Bei diesen Auffälligkeiten bitte unbedingt auf Babesiose testen lassen! Babesiose kann zum
Tod führen. Bei Früherkennung ist diese Krankheit durchaus heilbar.
Ehrlichiose
Die Ehrlichiose wird durch Zecken übertragen und ist fast in ganz Europa verbreitet, auch in Deutschland nimmt die Krankheit zu.
Ehrlichien befallen die weißen Blutkörperchen und schädigen das Immunsystem.
Die Symptome reichen von ‚Keine‘ bis zu Juckreiz, Übelkeit, Gelenkbeschwerden, Fieber,
Absinken der Thrombozyten (Blutungsneigung).
Eine rechtzeitig erkannte Ehrlichiose ist durch Antibiotika gut heilbar.
Auch hier bieten Scalibor – Halsbänder Schutz.
Rickettsiosen
- Rickettsia conorii
- Rickettsia rickettsi
Rickettsien sind eine Zwischenart von Bakterien und Viren, als Überträger kommen vorwiegend
Zecken, aber auch andere Spinnentiere in Frage.
Typische Symptome sind unter anderem Entzündungen der Lymphknoten, Hautauffälligkeiten, Haarausfall und vermehrte Schuppenbildung. Schwere Verläufe verursachen Organschäden,
massive Gewebsuntergänge (Nekrosen) und Hirnhautentzündungen, abhängig vom
jeweiligen Erreger.
Frühzeitig erkannt kann die Behandlung mit einem Breitband-Antibiotikum und zusätzlichen
Immunpräparaten über einen Zeitraum von wenigen Wochen erfolgen.